Rahn-Huber, Ulla: Das Geheimnis der Hundertjährigen von Sardinien

Schlichte Ernährung der Sarden (kein Rohkostbuch)

Gleich vorneweg möchte ich unsere Leser warnen, dieses Buch ist kein Rohkost-Buch. 

Die Alten auf Sardinien setzen auf Schaf- und Ziegenkäse, Wein in Maßen, Olivenöl und Sauerteigbrot.

Sie überessen sich jedoch nicht und arbeiten körperlich hart. Die schlichte Ernährung mit wenig Fleisch und wenig Süßem ist nur ein Pfeiler ihrer Langlebigkeit.

Stress und Zeitdruck sind Fremdwörter

Wenn man das Geheimnis der alten Sarden lüften möchte, muss man sich ihre Lebens- und Arbeitsweise ganzheitlich ansehen. Harte Arbeit ja, aber Stress und Zeitdruck kennen die traditionellen Bewohner dieser Mittelmeerinsel nicht.

Interessant ist, dass es auf Sardinien genauso viele Männer wie Frauen gibt, die das 90. Lebensjahr überschreiten.

Die Langlebigkeit der Hirten

Ein Hotspot für Langlebigkeit ist ein von Schafen und Ziegen geprägter Landstrich, dessen Bewohner, traditionelle Hirten, waren oft wochenlang allein mit ihren Tieren in der kargen Landschaft unterwegs.

Käse stellten sie selbst vor Ort her und von zuhause brachten sie trockenes, hartes Brot mit, das sie gründlich kauen und einspeicheln mussten.

Die Männer waren Kälte und Nässe ausgesetzt, im Winter schliefen sie oft inmitten ihrer Tiere. Solch ein entbehrungsreiches, karges Leben möchte heutzutage natürlich niemand mehr führen. Doch die eine oder andere Lebensweisheit kann man sich zu Herzen nehmen.

Seit ich das Buch gelesen habe, ärgere ich mich nicht mehr, wenn ich zum x-ten Mal die Treppe im Haus hoch- und runterlaufen muss. Gerade die zurückgelegten Höhenunterschiede halten die Sarden auf Trab. Und wenn wir schon nicht täglich Viehweiden hochstapfen müssen, dann sind viele Treppenstufen zumindest ein kleiner Ausgleich.

Einfacher statt komplizierter Lebensstil

Glücklich, einfach, bescheiden und lange ist das Leben der Sarden. Unser Lebensstil ist meist kompliziert, hektisch und anspruchsvoll.

Wenn wir ein langes Leben anstreben, ist nicht nur die Ernährung entscheidend, sondern viel mehr, wie wir unser Leben und unsere Beziehungen gestalten und wie wir arbeiten.

Das Buch hilft uns zu hinterfragen, was wir im Leben wirklich wollen, worauf es eigentlich ankommt.

Buchbesprechung: A. Delias

Über die Autorin Ulla Rahn-Huber: